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Von der Buchreligion zur Netzwerk-Gesellschaft?

Die Jahrestagung des Institut für Weltkirche und Mission in Frankfurt am Main beleuchtet Bedeutung, Chancen und Konflikte von Christentum und Medialität.
50 Jahre Katholische Journalistenschule
Foto: Matthias Balk (dpa) | Ein Mitarbeiter der bedient das Fernsehstudio der Katholischen Journalistenschule ifp in München (Bayern). Die katholische Journalistenschule feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum.

Facebook hat heute mit mehr als 2 Milliarden Nutzern mehr Mitglieder als die katholische Kirche, auch wenn es natürlich zwischen Katholiken und Nutzern sozialer Netzwerke eine große Schnittmenge gibt. Unabhängig von der Religions- oder Konfessionszugehörigkeit wird die Gegenwart von vielen als eine Zeit der medialen Umbrüche erlebt. Der Übergang von der Gutenberg-Galaxis (McLuhan) zur Netzwerk-Gesellschaft (Castells) ist ein unaufhaltsamer Prozess, der längst sämtliche Lebensbereiche erfasst.
 
Die Jahrestagung des Instituts für Weltkirche und Mission widmete sich von Mittwoch bis Freitag der Bedeutung des Medienwandels für das Christentum aus interdisziplinärer und weltkirchlicher Perspektive. Theologen wie Antonio Spadaro SJ (Rom), Wolfgang Beck (Frankfurt) und der irische Kurienbischof Paul Tighe sowie Kommunikations- und Medienwissenschaftler wie Peter Horsfield (Melbourne) und Kerstin Radde-Antweiler (Bremen) warfen in ihren Impulsvorträgen mehr Fragen auf, als dass sie Antworten gaben.
 
Wie leben wir in der digitalen Welt? Was bedeutet es, dass wir weniger Bücher lesen? Wie verstehen wir Offenbarung im digitalen Zeitalter? Inwieweit findet das „Follow me“ der digitalen Netzwerkgesellschaft eine Entsprechung in der Aufforderung „Folge mir nach“ des Jesus von Nazareth? Oder findet nicht längst der mediale Ausverkauf des Christentums statt? Kümmern wir uns eigentlich mehr um die Kirche als um die Botschaft des Evangeliums, wenn wir über Professionalisierung der kirchlichen Mediennutzung sprechen? Wie gestaltet sich die Wechselbeziehung zwischen sich wandelnden Medien auf der einen Seite und christlichen Diskursen, Praktiken, Wahrnehmungserfahrungen und Vergemeinschaftungsformen auf der anderen Seite?
 
In der Tagespost vom 22. März 2018 lesen Sie mehr über die neuesten Entwicklungen von Kirche, Theologie und Medienwandel.
DT/bwi
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