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 „The Daily Signal“: Bekehrte Journalistin bereut ihre feministische Propaganda im „Cosmopolitan“-Magazin

Jahrzehntelang verbreitete sie in dem erfolgreichen Frauenmagazin feministische Propaganda. Bis sie nach einer Abtreibung selbst unter den Folgen litt, katholisch wurde und nun junge Frauen zu einem Pro-Life-Denken aufruft.
Long Island City
Foto: Mark Lennihan (AP) | Sue Ellen Browder über ihre Arbeit bei Cosmopolitan: Lokale Gegebenheiten waren nicht in New York, sondern in anderen Städten zu platzieren.

Sue Ellen Browder verbreitete Fake News, bevor dieser Begriff überhaupt erstmals auftauchte. The Daily Signal, die online-Nachrichtenplattform der konservativen amerikanischen Denkfabrik „Heritage Foundation“, widmet sich der Journalistin, die in ihrem Buch „Subverted: How I helped the Sexual Revolution Hijack the Women’s Movement“ beschreibt, wie sie während ihrer 20-jährigen Tätigkeit für das Lifestyle-Magazin Cosmopolitan „Propaganda“ betrieb. Ihr Ziel: „Frauen die Idee zu verkaufen, dass die sexuelle Befreiung der Weg zur persönlichen Erfüllung“ sei.

Kündigung wegen Schwangerschaft

Vor ihrer Anstellung bei dem Frauenmagazin schrieb sie für eine kleine Tageszeitung. Als sie „unerwartet schwanger wurde“, kündigte man ihr: „Diese Erfahrung machte aus Browder eine Feministin“. Dies geschah im Jahr 1969, und deshalb, so stellt Browder heute fest, „identifizierten sich Ende der Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre so viele Frauen meiner Generation mit der feministischen Bewegung“. Diese unterschied sich damals noch stark von der heutigen Bewegung, die „als männerfeindlich und abtreibungsfreundlich“ betrachtet werde. Damals habe man noch für Chancengleichheit in der Bildung und am Arbeitsplatz gekämpft, sagte Browder über ihre frühen Wurzeln. Die sexuelle Revolution hingegen habe für alle möglichen sexuellen Freiheiten gekämpft.

Trauma Abtreibung

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1971 fing sie bei der Cosmopolitan an, deren Chefredakteurin Helen Brown sich am Playboy Magazin orientierte: „Sie übergab ihren Autoren eine gedruckte Liste mit zu befolgenden Regeln“. Dazu gehörten auch Schreibanweisungen, wie man die Beiträge überzeugender gestalten könnte. Eine davon lautete, lokale Gegebenheiten nicht in New York, sondern in anderen Städten zu platzieren. Denn, so hieß die Begründung, „die meisten Autoren leben in New York, 92 % unserer Leser aber nicht“. Indem „anzügliche Berichte über Frauen, die extravagante Affären haben, an Orte wie Cleveland und Des Moines verlegt wurden, verbreitete das Magazin, so Browder, „seinen Sittenkodex im ganzen Land und in der Kultur, indem der Eindruck erweckt wurde, dass die Geschehnisse viel weitverbreiteter seien, als sie tatsächlich waren“. 
Obwohl Browder verheiratet war und ein traditionelles Leben führte, das sich sehr von dem unterschied, was sie in der Cosmopolitan unterstützte und aktiv vorantrieb, ließ sie sich doch auch selbst von der Zeitschrift negativ beeinflussen. Mit 27 Jahren lebte sie zwar glücklich verheiratet mit Mann und zwei Kindern, doch als sie mit einem dritten Kind schwanger wurde, beschlossen sie und ihr Mann sich 1974 zu einer Abtreibung. Was sie hinterher stark bereute: „Mir war nicht klar, welche traumatische Erfahrung dies für mein späteres Leben sein und wie stark mich das verfolgen sollte“.

Im Reich des Bösen

Etwa 20 Jahre später erschien 1994 Browders letzter Artikel für die Cosmopolitan. Weitere zehn Jahre später konvertierte sie zum katholischen Glauben und suchte Unterstützung in der Kirche, „um von der Abtreibung geheilt zu werden“. Doch die Abtreibung war nicht das einzige, für das sie nach Vergebung suchte. In ihrem Buch schenkt sie auch „reinen Wein über die Propaganda ein, die sie für die Cosmopolitan schrieb, obwohl dies einen peinlichen Schatten auf ihre Karriere als Journalistin wirft“, konstatiert The Daily Signal. Browder denke, dass sie „natürlich Teil dieses Reichs des Bösen“ gewesen sei. Den heutigen jungen Frauen möchte sie jetzt daher „die Wahrheit sagen, damit sie sehen, wie meine Generation Fehler gemacht hat, warum wir es falsch machten, und wie sie es besser machen können“. Doch dies mache es erforderlich, dass „Mädchen und junge Frauen die Vorstellungen zurückweisen, die ihnen auf den Seiten der Cosmopolitan und fast überall woanders verkauft werden“.

Warum war Cosmo eigentlich so erfolgreich?, fragt Browder. „Weil sie Anzeigenkunden anzog“. Denn wenn eine junge Frau, „eine unsichere junge Frau, diese Magazine liest und glaubt, dass sie Parfüm, Kosmetik, Haarprodukte, schöne Kleidung … und Abtreibungen und Empfängnisverhütung haben muss – wenn sie denkt, dass sie all diese Dinge haben muss, wird sie viel Geld dafür ausgeben“.

 

DT/ks

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