Der durch seine Koranverbrennungen weltweit bekannte irakische Aktivist Salwan Momika ist am Mittwoch in seiner Wohnung im schwedischen Södertälje erschossen worden. Während eines Livestreams auf der Social-Media-Plattform TikTok hat der 38-Jährige mehrere Schüsse in den Kopf erlitten. Nach Angaben des Staatsanwalts Rasmus Öhman sind bereits fünf Personen im Zusammenhang mit der Erschießung verhaftet worden. Dies berichtet die Boulevardzeitung „Aftonbladet“.
Im Jahr 2023 hatte Momika in mehreren schwedischen Städten, darunter Stockholm und Malmö, in der Öffentlichkeit den Koran verbrannt. Diese Taten hatten weltweit zu schweren Protesten geführt, darunter der Sturm und das in Brand setzen der schwedischen Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad.
„Ich bin der Nächste“
Am heutigen Donnerstag hätte der Aktivist vor Gericht erscheinen sollen, da ihm und dem Exil-Iraner Salwan Najem „Agitation gegen eine ethnische Gruppe“ vorgeworfen wird. Das Urteil wurde aufgrund der Ermordung Momikas auf den 3. Februar verschoben. Najem hat auf der Plattform X mit den Worten „Jag är nästa“ (dt.: Ich bin der Nächste) auf die Tat reagiert.
Momika wurde im Irak in eine christliche Familie hineingeboren. Er bezeichnete sich selbst als „politischen Flüchtling“ und „Atheist“. 2021 erhielt er eine dreijährige Aufenthaltsgenehmigung in Schweden. Kurz vor seiner geplanten Abschiebung floh er nach Norwegen, wurde jedoch festgenommen und nach Schweden zurückgeführt. 2024 wurde ihm erneut eine Aufenthaltsgenehmigung gewährt, da ihm im Irak Folter drohte. (DT/jna)
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