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Frank Pavone wird sexuelle Belästigung vorgeworfen

Gegen den laisierten Priester und „Priests For Life“-Gründer Frank Pavone liegen mehrere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung vor.
Frank Pavone wird vorgeworfen, junge Frauen sexuell belästigt zu haben.
Foto: IMAGO/Zach D Roberts (www.imago-images.de)

Dem US-amerikanischen ehemaligen Priester Frank Pavone wird vorgeworfen, junge Frauen sexuell belästigt zu haben. Zwei Beschwerden seien laut dem investigativen Nachrichtenportal „The Pillar“ vor oder im Jahr 2010 bei Pavones Diözese Amarillo in Texas eingegangen. „The Pillar“ zitiert detailliert aus einer Beschwerde aus dem Jahr 2009. Das Portal gab zudem aktuelle Aussagen der Betroffenen wieder, die als 20-jährige von der gemeinnützigen Lebensschutz-Organisation „Priests for Life“ als Pavones Assistentin eingestellt wurde. 

Alle Beschwerden zufriedenstellend beigelegt

Eine Sprecherin für „Priests for Life“ sagte gegenüber „The Pillar“: „Jegliche Beschwerden, die Father Frank erhalten hat, wurden mit Rücksicht auf alle Involvierten und unter der Aufsicht des Bischofs von Amarillo gehandhabt und zufriedenstellend beigelegt.“

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Weitere solcher Beschwerden habe laut „The Pillar“ auch die Erzdiözese New York erhalten, in der Pavone 1988 geweiht wurde, bevor er 2005 zur Diözese Amarillo wechselte. Dem katholischen Nachrichtendienst „OSV News“ sagte ein Sprecher der Erzdiözese New York, dass alle Informationen, die die Diözese zu Pavone möglicherweise erhalten habe, an die Diözese Amarillo weitergereicht worden wäre. Die Diözese Amarillo habe auf einen Anruf von OSV News nicht reagiert.

2022 aus dem Priesterstand entlassen

Stephen Imbarrato, ein ehemaliger Angestellter für „Priests für Life“, erklärte gegenüber OSV News, dass eine Mitarbeiterin nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs von der Organisation entschädigt worden sei. Während seiner Anstellung zwischen 2015 und 2018 habe Imbarrato die Mitarbeiterin über zwei Jahre beraten. „Sie machte deutlich, dass ihr seine unpassenden Annäherungsversuche unangenehm waren. Aber es hörte nicht auf. Ich konfrontierte Frank [Pavone] mit der Situation, aber es hörte dennoch nicht auf. Irgendwann war sie gezwungen, zu kündigen.“ Über die Art und Höhe der Entschädigung oder ob die Betroffene mit der Einigung zufrieden war, konnte Imbarrato keine Aussage treffen.

Frank Pavone war 2022 wegen Ungehorsams gegen seinen Bischof und wegen Blasphemie aus dem Priesterstand entlassen worden. Der Lebensrechts-Aktivist hat seitdem immer wieder öffentlich bekundet, weiter für seine Wiederaufnahme in den Priesterstand zu kämpfen. DT/sdu

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