Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Äußerungen zu Transsexualität

Biologin Marie-Luise Vollbrecht siegt vor Gericht

Die Humboldt Universität Berlin darf sich laut Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts nicht mehr abwertend über Marie-Luise Vollbrecht äußern.
Marie-Luise Vollbrecht hält im Fritz-Reuter-Saal der Humboldt-Universität einen Vortrag
Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

Die Humboldt Universität Berlin (HU) darf sich nicht mehr abwertend über die Doktorandin und Biologin Marie-Luise Vollbrecht äußern. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin, wie das Nachrichtenportal „Nius“ am Dienstag berichtete. Die HU Berlin dürfe sich, so „Nius“, nicht offiziell von der Doktorandin distanzieren, weil dadurch Vollbrechts Persönlichkeitsrechte verletzt würden.

Anwalt: „Starkes Zeichen gegen Cancel Culture“

Die HU hatte zuvor eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie erklärt hatte, dass Meinungen, die Vollbrecht in einem Artikel in der „Welt“ geäußert hatte, „nicht im Einklang mit dem Leitbild der HU und den von ihr vertretenen Werten“ stünden. Bei dem Artikel handelte es sich um ein Stück, das öffentlich-rechtlichen Sendern vorwarf, unwissenschaftliche Informationen unter anderem zum Thema Transsexualität besonders an Heranwachsende heranzutragen. In der Stellungnahme betonte die HU, sich als einen Ort zu verstehen, an dem niemand wegen seiner sexuellen Identität diskriminiert werden dürfe.

Lesen Sie auch:

Das Berliner Gericht entschied, dass die Pressemitteilung der HU „dazu geeignet“ sei, das Ansehen Vollbrechts in der Öffentlichkeit herabzusetzen. „Das Gericht hat ein starkes Zeichen gegen Cancel Culture an Universitäten gesetzt“, so Vollbrechts Anwalt Ralf Höcker in einer Pressemitteilung nach Bekanntwerden des Urteils. „Es ist eine Schande, dass eine angebliche Exzellenz-Uni aus purer Angst vor radikalen Aktivisten ihre eigene wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin herabwürdigt.“

Marie-Luise Vollbrecht erlangte 2022 auch wegen eines geplanten Vortrags an der HU zur biologischen Zweigeschlechtlichkeit bundesweite Bekanntheit. Der Vortrag war von der HU wohl wegen angekündigter Proteste abgesagt worden. Dieser Schritt war öffentlich kritisiert worden. Der Vortrag holte die Universität später in einem neuen Rahmen nach. DT/sdu

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Geschlechtsidentitätsstörungen

Weitere Artikel

Transidentität & Co.: Das geleakte, vorerst gestoppte DBK-Papier zur sexuellen Bildung an katholischen Schulen beruft sich auf die Wissenschaft. Eine Einordnung mit Markus Hoffmann.
08.07.2025, 14 Uhr
Jakob Ranke
„Das Heilige denken“: An der Hochschule Benedikt XVI. wurde im Rahmen einer hochkarätigen Tagung das Werk des Philosophen Josef Pieper gewürdigt. Von Sebastian Ostritsch
24.10.2024, 17 Uhr
Sebastian Ostritsch

Kirche

Das Synodale Nationalgremium nimmt Formen an. Trotz päpstlicher Weisungen schafft die Kirche in Deutschland Fakten jenseits des kirchlichen Lehramts. Eine Chronologie.
03.11.2025, 16 Uhr
Dorothea Schmidt
Die „wahllose Gewalt gegen Frauen und Kinder“ erfülle ihn mit großem Schmerz: In einem Appell wendet sich Leo XIV. an die internationale Gemeinschaft.
03.11.2025, 11 Uhr
Meldung
Das neue Papier der Schulkommission der deutschen Bischöfe zur sexuellen Vielfalt an Schulen soll Pädagogen zur Orientierung dienen, ist aber selbst ein Dokument der Spaltung.
03.11.2025, 11 Uhr
Regina Einig
Wenn der Römer essen geht, schweift man manchmal ab in die Vergangenheit, die teilweise recht bunt und glorreich war.
02.11.2025, 11 Uhr
Mario Monte