Martin Hänel, als Philosoph an der in Deutschland einzigartigen Professur für Bioethik der Katholischen Universität Eichstätt tätig, beklagt, dass diese im kommenden Jahr nicht mehr weitergeführt werden soll. Er wundere sich darüber, dass „an diesem kleinen und überschaubaren Universitätsstandort Eichstätt dem zukünftigen Schicksal der Bioethik nicht die Beachtung geschenkt wird, die es braucht, um Fragen des Lebensschutzes in einer umfassenden Weise und mit deutlich erkennbarem katholischen Profil zu diskutieren“. Der Befund sei umso erstaunlicher wenn man bedenke, dass die gesellschaftspolitische Relevanz und Brisanz dieser Disziplin heute umso stärker ins Auge falle, so Hänel in einem Beitrag für die „Tagespost“.
Hänel sieht im bevorstehenden Auslaufen der Professur ein Symptom einer weitaus bedenklicheren Entwicklung: „Die Katholische Kirche unterliegt seit einiger Zeit dem Trend, sich bei bioethischen Fragen immer stärker dem Zeitgeist anzugleichen“, konstatiert er. Auch wenn dies in Zeiten einer sich beschleunigenden Säkularisierung vertretbare Gründe haben möge, müsse man sich fragen, ob der Preis dieser Anpassung nicht zu hoch sei. „Wenn das menschliche Leben zum alleinigen Gegenstand pragmatischer Erwägungen wird, dann entsteht leicht der Eindruck, dass die Katholische Kirche keine eindeutige Position mehr in Bezug auf normative Fragen des Lebensschutzes haben möchte“, so Hänel. Diese allgemeine Wahrnehmung sei jedoch fatal.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 15. Februar.
DT