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Flaschenschleppen nach dem Einkauf ist meist unnötig – zumindest bei Wasser

Bei vielen Menschen entfällt ein beträchtlicher Anteil des Gewichts ihrer Wochenendeinkäufe auf Mineralwasserflaschen. Zumindest diejenigen, die anstelle von kohlensäurehaltigem Wasser überwiegend stilles Wasser bevorzugen, können sich das Tragen von schweren Taschen oder Kästen voller Wasserflaschen jedoch getrost sparen. Denn nahezu überall in Deutschland ist Trinkwasser in einer Qualität verfügbar, die nicht selten sogar die von Mineralwässern aus dem Lebensmittel- und Getränkehandel übertrifft. Mitunter stehen dieser einfachen und günstigen Lösung für die private Getränkeversorgung allerdings Vorbehalte und eine gewisse Verunsicherung im Weg.
Wasserqualität vor dem Trinken sorgfältig prüfen
Foto: Engin Akyurt / Pixabay

Wasserqualität vor dem Trinken sorgfältig prüfen

Dass sich zahlreiche Menschen nicht trauen, Leitungswasser direkt aus dem Hahn ins Glas zu füllen und ohne weitere Behandlung zu trinken, liegt unter anderem an den Hygieneregeln für den Umgang mit Trinkwasser auf Reisen. In Ländern mit einer weniger strikt kontrollierten Trinkwasserqualität, vor allem auch in wärmeren Klimazonen, ist es tatsächlich sinnvoll, Wasser nur dann zu trinken, wenn es entweder aus verschlossenen Mineralwasserflaschen stammt oder wenn es sich um Leitungswasser handelt, das vor der weiteren Verwendung abgekocht wurde. Anderenfalls besteht ein erhebliches Risiko, sich durch den Konsum verunreinigten Wassers mehr oder weniger schwere Infektionskrankheiten zuzuziehen. In Deutschland dagegen ist die Trinkwasserqualität nahezu überall sehr gut. Wer ganz sicher gehen möchte, kann sich beim örtlichen Wasserwerk danach erkundigen, ob in dessen Zuständigkeitsbereich Bedenken gegen das Trinken von Leitungswasser bestehen. Gibt es Anlass zu der Vermutung, dass die Wasserleitungen im eigenen Haus die Trinkwasserqualität beeinträchtigen könnten, so lässt sich dies mithilfe eines Wassertests schnell klären. Bundesweit kommt es glücklicherweise jedoch nur sehr selten vor, dass in den Proben, die an das Umweltbundesamt gemeldet werden, Mikroorganismen oder andere Stoffe in Konzentrationen oberhalb der zulässigen Grenzwerte nachgewiesen werden. In weiten Teilen der Erde ist eine solche Trinkwasserqualität allerdings auch heute noch nicht die Regel, obwohl der Zugang zu sauberem Trinkwasser eigentlich für alle Menschen eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Die eingangs erwähnte Hygieneregeln sollten deshalb bei Auslandsreisen weiterhin strikt befolgt werden.

Hohe Trinkwasserqualität hat auch geschmackliche Vorteile

Die hohe Trinkwasserqualität hierzulande bietet mehrere Vorteile: Zum einen muss weniger abgefülltes Mineralwasser besorgt werden, und zum anderen schmeckt Wasser nach dem Abkochen oft etwas fade, während direkt aus der Leitung abgefülltes Wasser normalerweise einen angenehm frischen Geschmack hat. Zudem ist es für die Gesundheit wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. Unser Körper braucht Wasser zum Leben ebenso dringend wie Sauerstoff, und eine ausreichende Wasseraufnahme hat vielfältige positive Wirkungen. Empfohlen werden etwa anderthalb bis zwei Liter pro Person und Tag, doch an besonders heißen Tagen dürfen es gern auch drei Liter sein. Die positiven gesundheitlichen Effekte einer ausreichenden Aufnahme von Wasser machen sich in ganz unterschiedlichen Bereichen bemerkbar. So kann dadurch der Stoffwechsel angeregt und die Konzentration verbessert werden. Die Haut kann glatter und reiner wirken, der Appetit wird gezügelt und die körperliche Fitness kann sich verbessern. Zudem kann es Kopfschmerzen vorbeugen, wenn regelmäßig genug Wasser getrunken wird. Die Sorgen bezüglich einer möglichen Wasservergiftung sind in der Regel unbegründet, wenngleich dieses Thema in den unterschiedlichsten Zusammenhängen immer wieder gern diskutiert wird. Allein schon die Tatsache, dass Wasser perfekt geeignet ist, den Durst zu stillen, macht es unter normalen Bedingungen wenig wahrscheinlich, dass jemand nach dem Trinken von zwei oder drei Litern Wasser das Bedürfnis verspürt, noch mehr  Wasser zu sich zu nehmen.

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