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Lieben über Friedhofsmauern

Ein Spaziergang auf dem Alten Friedhof im niederländischen Roermond offenbart eine Liebesgeschichte über alle Hindernisse.
Auf dem Friedhof Pere LaChaise in Paris reichen sich Eheleute gusseiserne Arme.
Foto: IMAGO/Guido Schiefer (www.imago-images.de) | Auf dem Friedhof Pere LaChaise in Paris reichen sich Eheleute gusseiserne Arme. In Roermond erinnert eine ähnliche Skulptur an die Liebesgeschichte der van Gorkums.

Sie ist katholisch, er Protestant. Ihre Familie kämpft für den Anschluss Limburgs an Belgien, er vertritt die Niederlande, die Limburg für sich beansprucht. Es scheint aussichtslos: Doch noch im Tod überspringen Oberst Jacobus van Gorkum und Josephina van Aefferden im 19.Jahrhundert alle sie trennenden Hindernisse. „Gleich mehrere Mauern hätten das Paar trennen sollen“, schreibt Autor Hartmut Sommer in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“, „der gesellschaftliche Stand, die politische Orientierung und die Konversion.“ Die Liebesheirat währt, 38 Jahre lang. Ihr entstammen fünf Kinder.

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Als 1880 der Oberst verstarb, stand, so Sommer, wieder eine Mauer vor der Freifrau: Er lag in protestantischer Friedhofserde, sie würde auf dem katholischen Teil des Friedhofs begraben werden. Die waren streng durch eine Mauer getrennt. Doch die Freifrau ihr eigenes Grab einfach auf der anderen Seite. Besucher des Alten Friedhofs in Roermond in den Niederlanden erinnern die steinernen Hände, die von beiden Grabsteinen aus über die Mauer reichen, an diese nachdenklich stimmende Geschichte. DT/sdu

Hartmut Sommer führt den Leser in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ durch den Alten Friedhof von Roermond und seine Geschichten.

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