Der weltweit respektierte französische Descartes-Spezialist Jean-Luc Marion gehört heute zu den wichtigsten katholischen Philosophen. Er ist eine der brillantesten Gestalten des in schärfstem intellektuellem Engagement geführten Einsatzes für die Bezeugung und Bewahrung des christlichen Glaubens geblieben.
Kritisch gegenüber der Metaphysik
Das umfangreiche Werk „Gott ohne Sein“ und die kleine Schrift über „Idol und Ikone“ gehören zu den besten und wichtigsten dieser Schriften mit philosophischen Argumenten. Gegenüber der besonders durch Heidegger verstandenen Metaphysik ist er kritisch, aber er verfasste doch eine „kreuzestheologisch motivierte Rationalitätskritik“, wie ihm Thomas Alferi bescheinigte, der ein Buch über Marion verfasst hat.
Als Phänomenologe sucht Marion die Antwort auf die Wirklichkeit nicht im Denken, sondern in den Phänomenen. In seinem Hauptwerk „Gegeben sei“ von 1997 nennt Marion als vier Hauptbeispiele das (welt-)geschichtliche Ereignis, das (unvergleichliche) Kunstwerk, den (alles Erkennen eröffnenden) Leib und den (mich in seinem Gesicht erblickt sein lassenden) anderen Menschen, wie der Eichstätter Professor Schweidler in seinem „Tagespost“-Beitrag zu Marion schreibt, der in der kommenden Ausgabe erscheint.
Das entscheidende Moment, den Konflikt, ohne den der Mensch die Offenbarung nicht haben kann, sieht Marion in seinem Inneren. Darum komme es darauf an, dem inneren Sturm standzuhalten sowie auch dem äußeren Streit. Der innere Widerstand kann uns auf die Spur der Offenbarung bringen. DT/ari
Lesen Sie den ausführlichen Beitrag zum französischen Philosophen Jean-Luc Marion in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".