Die Polnische Bischofskonferenz hat am heutigen Donnerstag offiziell beschlossen, dass die Kirchengebäude im Land weiterhin für Gottesdienste und Gebet geöffnet bleiben. Dies ist das Ergebnis des Treffens des Ständigen Rates der Bischofskonferenz in Warschau. Bereits zu Beginn der Woche hatte der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki, erklärt, dass es „unvorstellbar“ sei, dass in den Kirchen aufgrund der Pandemie nicht gebetet werden dürfe. Die Zahl der Messangebote soll fortgeführt werden, von einer Erhöhung der Messzahl, die der Vorsitzende zu Beginn der Woche auch ins Spiel gebracht hatte, um die staatlichen Versammlungsauflagen besser erfüllen zu können, ist in der Erklärung allerdings keine Rede mehr.
Lockerungen der religiösen Praxis
Dafür kommt die Kirche Polens den Menschen entgegen, die sich vor dem Corona-Virus fürchten. Sie erhalten, genauso wie Kinder, Kranke und Alte, bis zum 29. März Dispens vom physischen Messbesuch. Sie sollen an den hl. Messen via Fernsehen, Radio oder Internet partizipieren. Dazu treten - laut ständigem Rat der Bischofskonferenz - Lockerungen bei der religiösen Praxis in Kraft: Es ist den Gläubigen freigestellt, ob sie die Hand- oder Mundkommunion empfangen möchten, auch die geistliche Kommunion ist möglich. Die Gläubigen müssen nicht einander die Hände zum Friedensgruß reichen. Auch das Küssen des Kreuzes oder von Reliquien ist nicht obligatorisch. Es genügen Kniebeugen zur Ehrenbezeugung.
Die Priester sollen mit den Sakramenten zu den Kranken gehen und sich vor jeder hl. Messe gründlich die Hände waschen. Firmungen und bestimmte Wallfahrten in Polen, wie etwa von Abiturienten, werden bis auf weiteres verschoben.
DT/mee
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