Lesen Sie hier die neuesten Entwicklungen:
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Papst will wieder im Apostolischen Palast wohnen
Montag, 15 Uhr: In Stilfragen ist mit Leo XIV. bisher wieder eine Rückkehr zur Tradition zu beobachten. Das gilt offenbar auch für seinen Wohnort: Anders als Franziskus, der Zeit seiner Amtsausübung im weniger prunkvollen Gästehaus „Santa Marta“ wohnte, will Leo XIV. Medienberichten zufolge wieder im apostolischen Palast einziehen. Derzeit wohnt der neugewählte Papst noch in seiner bisherigen Wohnung im Palazzo dell Sant'Uffizio. Nach dem Mittagsgebet entfernte er am Sonntag nun erstmals die Siegel des Apostolischen Palastes, eine Handlung, die nur dem Papst selbst erlaubt ist. Da der Palast jahrelang nicht benutzt wurde, muss er nun aber erstmal repariert werden. Nach Informationen der italienischen Zeitung „Il Messagero“ soll es unter anderem zu Wasserschäden gekommen sein. -
Erstes Mittagsgebet mit neuem Papst Leo XIV.
Sonntag, 12 Uhr: Papst Leo XIV. spricht am Sonntag zum ersten Mal das Mittagsgebet Regina Coeli von der Mittelloggia des Petersdoms. Es wird sein zweiter großer öffentlicher Auftritt auf dem Petersplatz sein, nachdem er am Donnerstagabend an selber Stelle als frischgewählter Pontifex den traditionellen Segen Urbi et Orbi („Der Stadt und dem Erdkreis“) gespendet hatte. Es werden rund 150.000 Menschen erwartet.
Zuvor hatte Leo XIV., der lange den Augustinerorden geleitet hatte, spontan die Wallfahrtskirche der Mutter vom Guten Rat in Genazzano, 60 Kilometer von Rom, besucht und sich mit Augustinerbrüdern im angeschlossenen Konvent getroffen. Danach betete er am Grab seines Amtsvorgängers Franziskus in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Am Montag will Leo XIV. Medienleute, die über den Tod und die Beisetzung von Franziskus sowie über das am Mittwoch und Donnerstag abgehaltene Konklave berichtet hatten, in Audienz empfangen. -
EU-Spitzen wünschen Leo XIV. Weisheit und Stärke
Freitag, 16.40 Uhr: Die Spitzen der Europäischen Union haben Papst Leo XIV. in einer gemeinsamen Erklärung zur Wahl gratuliert und das Wirken der Kirche gewürdigt. „Millionen Europäerinnen und Europäer schöpfen täglich Inspiration aus dem anhaltenden Engagement der Kirche für Frieden, Menschenwürde und gegenseitiges Verständnis zwischen den Nationen“, schreiben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa in ihrer Erklärung, die am Freitagnachmittag veröffentlicht wurde. Beide EU-Politiker zeigen sich „zuversichtlich, dass Papst Leo XIV. sich auf der Weltbühne dafür einsetzen wird, diese gemeinsamen Werte zu fördern und zum Zwecke einer gerechteren Welt voller Mitgefühl zur Geschlossenheit aufrufen wird“.
Die Europäische Union sei jedenfalls bereit, eng mit dem Heiligen Stuhl zusammenzuarbeiten, um globale Herausforderungen anzugehen und den Geist der Solidarität, des Respekts und der Güte zu fördern, heißt es in der Erklärung weiter. Wörtlich schreiben Von der Leyen und Costa: „Möge das Pontifikat von Leo XIV. von Weisheit und Stärke geleitet sein, während er die katholische Gemeinschaft führt und die Welt durch sein Engagement für Frieden und Dialog inspiriert.“ -
Stimmenschau: Peter Seewald „wie gebannt“
Freitag 16.00 Uhr: Der Journalist und Autor Peter Seewald zeigt sich tief bewegt vom ersten Auftritt des neuen Pontifex. „Ich war wie gebannt, als der neue Papst gestern, 8. Mai, Kriegsende, auf die Loggia des Petersdomes trat“, sagte Seewald gegenüber dieser Zeitung. „Ein Leo, in der Linie eines Leo des Großen und Leo XIII.“ Die Entscheidung der Kardinäle habe ihn mehr als überzeugt: „Ich muss sagen, diese Wahl hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen. Die Kardinäle haben offenbar gut aufgepasst, als sie nach der Stimme des Heiligen Geistes lauschten.“ Seewald sieht in Leo XIV. einen geistlich verankerten Pontifex, der sich in die große Linie des Papsttums einreiht. „Der erste Auftritt Leo XIV., bei dem er gewissermaßen seine Visitenkarte abgab, zeigte, da ist ein frommer, kluger, bescheidener, erfahrener und reifer Hirte, der nicht sich in den Vordergrund stellen will, der nicht vorhat, mit persönlichen Initiativen zu glänzen, sondern sich in die Kontinuität der Nachfolger Christi stellt – und dabei genau weiß, was Kirche und Welt in unserer Zeit nötig haben.“ Die programmatische Rede des neuen Papstes gebe große Hoffnung „auf einen Versöhner und Verkünder. Ein Amerikaner, ein Missionar, ein Betender, ein Freund der Gottesmutter, ein Verkünder des Friedens Christi und der Botschaft vom Ewigen Leben!“ Besonders würdigt Seewald auch die geistige Herkunft des neuen Papstes: „Wie wunderbar auch, dass er aus dem Orden des heiligen Augustinus stammt und damit zeigt, wie sehr er mit dem großen Kirchenlehrer, den Joseph Ratzinger als seinen ‚Meister‘ bezeichnete, verbunden ist.“ Mit Blick auf Benedikt XVI. betont Seewald: „Ich denke, mit dieser Wahl wäre auch Papst Benedikt XVI. sehr zufrieden.“
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Der neue Papst spricht deutsch!
Freitag 10.50 Uhr: wie die „Welt“ berichtet, habe Lukas Schmidkunz, der Leiter der Augustiner in Deutschland, mit seinem Ordensbruder, der nun zum Papst gewählt wurde, bei Zusammentreffen deutsch gesprochen. Prevost hatte die deutsche Augustinerprovinz während seiner Zeit als Ordensoberer zwischen 2001 und 2013 demzufolge mehrmals besucht. Soweit er sich erinnere, so Schmidkunz, habe Prevost sich dabei „mit allen Brüdern ohne Dolmetscher“ unterhalten können. -
Papst Leo XIV. feiert erste Heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle
Freitag, 10.30 Uhr: Leo XIV. feiert heute ab 11 Uhr seine erste Heilige Messe als Papst zusammen mit den Kardinälen in der Sixtinischen Kapelle. Die Messe wird live übertragen und kann hier mitverfolgt werden:
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Stimmenschau: „Balsam für die Ohren“
Freitag, 10.15 Uhr: Auch aus der Wissenschaft gibt es erfreute Stimmen zur Papstwahl. In einem Statement für diese Zeitung schreibt der in Lüneburg und New York lehrende Theologe und Publizist Alexander Görlach: „Papst Leo XIV. haben Menschen auf dem Petersplatz und überall auf der Welt bei seinem ersten Auftritt auf der Loggia des Petersdoms sofort ins Herz geschlossen. Seine rührende, freudig-erregte und zugleich bescheidene Art berührte alle sofort. Seine nahbare Ansprache, gerichtet an Katholiken, Christen, Anders- und überhaupt nicht Gläubige, beginnend mit „Der Friede sei mit euch“, war ein Balsam für die Ohren all derer, die mit dem Tumult und Aufruhr der Gegenwart hadern und sich nach einer Alternative zu der autoritären und freiheitsfeindlichen Strömung, die viele Teile der Welt erfasst hat, sehnen. Der Name des Papstes ist zugleich sein Programm: wie sein Vorgänger Papst Franziskus will auch Leo XIV. Seine Aufmerksamkeit denen am Rand der Gesellschaft widmen. Dem Papst wird es um eine faire und gerechte Welt, den Frieden auf Erden und um die Bewahrung der Schöpfung gehen. Hier kann und will der neue Pontifex Brücken bauen und ermutigt die Gläubigen, dies mit ihm, alle gemeinsam, zu tun. Leo hat so die Kirche sofort, in seiner ersten Predigt, aufgerüttelt und in Bewegung gesetzt. Den Dialog in der Kirche und das Gespräch von Kirche und Welt will er unbedingt fortsetzen. Auch das hat er klar gemacht. In einer Welt in der nicht zuletzt in Leos Geburtsland, Empathie und Gemeinschaftlichkeit offen bekämpft werden, waren seine Worte die eines klugen und fürsorglichen Hirten, aber auch eines umsichtigen Streiters. Leo XIV. wird seinen päpstlichen Dienst nicht zuletzt darin sehen, der Welt Mut zu machen.“ -
Stimmenschau: Heino „sehr beeindruckt“
Freitag, 10.00 Uhr: Für den Schlagersänger Heino ist der neue Pontifex „ein großer Hoffnungsträger“. „Seine erste Rede hat mich und meine kleine Familie sehr beeindruckt“, so Heino gegenüber dieser Zeitung. Und weiter: „Ich hoffe viele Menschen finden den Weg in die Kirche zurück. Ich selbst bin ein sehr gläubiger Katholik. In meiner Karriere habe ich mehr als 250 wunderschöne Konzerte in Gotteshäusern mit einem einzigartigen, besinnlichen Programm spielen dürfen. Zwei meiner Cousins waren Pastoren, mein Großvater war Kantor im Dom zu Köln und habe einige Freunde die Pfarrer sind. Ich wünsche dem neuen Papst, dass er die Kirche wieder eint und für alle Gläubigen ein offenes Ohr hat. Der erste Eindruck war zumindest schon Mal sehr sympathisch.“
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Stimmenschau: Woelki „froh und glücklich“
Freitag, 09.30 Uhr: Die Papstwahl sei ein „wirklich bewegendes und tiefgehendes Erlebnis“ für ihn gewesen, so der Kölner Kardinal in einer ersten Reaktion. „Ich bin wirklich ganz froh und glücklich, dass wir so schnell einen neuen Heiligen Vater gefunden haben für die Kirche“, sagte Woelki der „Tagespost“. Er sei mit ihm auf dem Balkon gewesen, bei dem Segen „Urbi et Orbi habe man die „große Freude und die große Dankbarkeit gespürt und auch die Herzlichkeit die dem neuen Papst entgegengeschlagen ist“.
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Stimmenschau: Politiker äußern Erwartungen
Freitag, 09.00 Uhr: Gegenüber der Tagespost haben Gregor Gysi (die Linke) und Wolfgang Thierse (SPD) sich zu ihren Erwartungen an das nächste Pontifikat geäußert. Gysi schrieb noch vor der Vorstellung von Leo XIV.: „Vom neuen Papst erwarte ich eine internationalistische Einstellung, weil es Katholikinnen und Katholiken auf allen Kontinenten gibt. Ferner wünsche ich mir, dass er sich besonders für schwache und arme Menschen einsetzt und die UNO anregt, eine internationale Konferenz durchzuführen, in deren Ergebnis wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Hunger, Elend und Armut beschlossen werden müssen. Zudem sollte er sich für ökologische Nachhaltigkeit in sozialer Verantwortung einsetzen. Ferner sollte er innerkirchliche Reformen gegen die Ablehnung von Homosexualität, von Abtreibungen initiieren und sich für eine schrittweise Gleichstellung der Frauen in der Kirche einsetzen. Die Missbrauchsfälle von Kindern müssen mit Wiedergutmachung entschieden aufgeklärt werden. Mehr ist in einem Papstleben nicht zu schaffen.“ Mit nicht unähnlicher Schlagrichtung schrieb Thierse: „Der künftige Papst sollte unbedingt das Werk von Franziskus fortsetzen und seine kräftigen Impulse und Anstöße in geordnete Bahnen, also Reformen lenken, sodass die Einheit einer durchaus widersprüchlichen Weltkirche gewahrt bleibt!“ -
Leo XIV.: Robert F. Prevost ist Papst
Donnerstag, 19.12 Uhr: Eine gewaltige Überraschung: Der Amerikaner Robert Francis Kardinal Prevost OSA ist zum neuen Papst gewählt worden. Er trägt den Namen Leo XIV. Der neue Papst, der erste Nordamerikaner und der erste Angehörige des Augustinerordens in Amt Petri, tritt in Mozzetta und mit goldenem Brustkreuz auf den Balkon des Petersdoms. Seine größtenteils auf Italienisch, zum Teil jedoch auch auf Spanisch gehaltene Ansprache kreist immer wieder um den Frieden. Aber auch die Worte "Fortschritt" und "Synodalität" fallen. Sein päpstlicher Wahlspruch lautet: "nos multi in illo uno unum" ("In diesem einen (Christus) sind wir vielen eins." Nach den Ende seiner Ansprache wird es heute keine Verlautbarungen des Papstes mehr geben. Wir berichten morgen weiter für Sie.
Das Wichtigste, was über den neuen Papst bekannt ist, haben wir für Sie hier zusammengetragen.
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Habemus papam: Weißer Rauch im Vatikan
Donnerstag, 18.08 Uhr: Jubel auf dem Petersplatz: Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle dringt weißer Rauch. Das heißt: Es gibt einen neuen Papst, die 133 wahlberechtigten Kardinäle haben sich mit einer Zweidrittelmehrheit auf einen Nachfolger von Franziskus auf dem Stuhl Petri geeinigt. Wer es geworden ist, ist noch nicht bekannt. Doch schon bald wird sich der neue Pontifex auf der Mittelloggia des Petersdoms zeigen. Wir halten Sie hier auf dem Laufenden. -
Erneut schwarzer Rauch
Donnerstag, 11.55 Uhr: Das Warten auf einen neuen Pontifex geht in die nächste Runde: Auch nach dem zweiten und dritten Wahlgang konnten sich die in der Sixtinischen Kapelle versammelten Kardinäle nicht auf einen Kandidaten einigen. Somit wird es am Nachmittag zu einem vierten und möglicherweise fünften Wahlgang kommen. -
Zweiter Tag des Konklaves hat begonnen
Donnerstag, 11 Uhr: Gibt es heute einen neuen Pontifex? Die 133 wahlberechtigten Kardinäle befindet sich momentan erneut im Konklave, um einen Nachfolger auf dem Stuhl Petri zu wählen. Während der erste Wahlgang gestern ohne weißen Rauch endete, halten Experten es durchaus für möglich, dass am Ende der maximal vier Wahlgänge, die für den heutigen zweiten Tag des Konklaves angesetzt sind, ein neuer Papst feststeht. Nach den ersten beiden Wahlgängen am Vormittag wird Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle ziehen. Welche Farbe wird er haben? Wir halten Sie hier auf dem Laufenden. -
Erster Wahlgang endet ohne weißen Rauch
Mittwoch, 21.01 Uhr: Die Welt muss noch ein bisschen auf einen neuen Pontifex warten: Punkt 21 Uhr stieg zum ersten Mal schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle, das bedeutet: kein neuer Papst, die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit wurde nicht erreicht. Die Kardinäle hatten die Gläubigen auf dem Petersdom rund zwei Stunden länger warten lassen, als zuvor erwartet worden war. Weiter geht es nun am Donnerstag gegen 10.30 Uhr. -
Das Konklave hat begonnen
Mittwoch, 18.00 Uhr: „Extra omnes“ hieß es um kurz vor 18 Uhr: die Tür der sixtinischen Kapelle ist nun verschlossen, die Verbindung der Kardinäle zur Welt außerhalb der Kapelle ist gekappt - so bleibt es bis zur Wahl des neuen Papstes. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs wird nun ab 19 Uhr erwartet. -
Vorbericht
Mittwoch, 15.00 Uhr: In der Messe „Pro eligendo Romano Pontifice“ haben die Kardinäle sich unter der Leitung von Kardinaldekan Giovanni Battista Re auf das Konklave vorbereitet und ein letztes Mal des verstorbenen Papstes gedacht. In seiner Predigt hob der 91-jährige, der selbst nicht mehr wahlberechtigt ist, zwei Aufgaben des kommenden Papstes hervor: die Gemeinschaft und die Einheit. „Zu den Aufgaben eines jeden Nachfolgers Petri gehört es, die Gemeinschaft zu festigen: die Gemeinschaft aller Christen mit Christus, die Gemeinschaft der Bischöfe mit dem Papst; die Gemeinschaft der Bischöfe untereinander.“ Auch die Einheit, so Re weiter, sei ein sehr eindringlicher Auftrag, den Christus den Aposteln erteilt habe. Sie bedeute nicht Gleichförmigkeit, „sondern eine feste und tiefe Gemeinschaft in der Verschiedenheit, solange man dem Evangelium ganz treu bleibt“.
Ab 16.30 Uhr folgt nun der Einzug der 133 teilnehmenden Kardinäle in die sixtinische Kapelle. Der erste, und für den heutigen Mittwoch einzige Wahlgang ist für 19 Uhr geplant. Das Ergebnis wird per Rauchzeichen bekannt gegeben: Schwarzer Rauch bedeutet, dass die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Kandidaten nicht zustande gekommen ist, weißer Rauch, dass ein neuer Papst gewählt wurde. In den folgenden Tagen gibt es jeweils vier Wahlgänge, falls bis Samstag Abend in den dann 13 Wahlgängen keine ausreichende Mehrheit zustande gekommen ist, folgt am Sonntag ein Tag Pause, bevor es am Montag im gleichen Rhythmus weitergeht.
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