Für (noch) nicht geweihte Ordensschwestern ohne US-amerikanischen Pass wird es ab nächster Woche schwer, sich in den USA niederzulassen: Die Visapolitik ändert sich, das Einreisen werde damit erschwert oder sogar unmöglich gemacht, berichtete die US-amerikanische Website „The Pillar“ am Mittwoch. „EB-4“ heißt demzufolge das Visumsprogramm für religiöse Arbeitnehmer, die nicht Geistliche sind. Also für alle „Nonnen, Mönche, (Ordens-)Brüder und Schwestern, die im Rahmen einer Berufung arbeiten“, so die Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten.
„EB-4“ gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Der ministeriellen – für Geistliche – und der nicht-ministeriellen. Und genau diese zweite Klasse – für wie oben genannt alle nicht Geistlichen – läuft zum 13. März aus: Ab dann dürfen keine neuen nicht-ministeriellen Visa mehr ausgestellt werden. Bestehende Visa, die eigentlich noch länger gültig wären, laufen an dem Tag automatisch um Mitternacht ab.
Jährlich 5.000 neue Aufenthaltsgenehmigungen
Das Programm stellt jährlich 5.000 Visa aus und wird von katholischen Orden und anderen Institutionen genutzt, um nicht geweihten Bewerbern, die für andere Arten von Visa für religiöse Arbeitnehmer nicht in Frage kommen, einen dauerhaften Aufenthalt – und einen Weg zur Staatsbürgerschaft – zu sichern.
David Spicer, stellvertretender Direktor für Migrations- und Flüchtlingsdienste bei der US-amerikanischen Bischofskonferenz, erklärte gegenüber The Pillar, in den letzten drei Jahrzehnten seien Tausende von katholischen Ordensleuten über das Programm ins Land gekommen. „Alle unsere Ordensmänner und -frauen und andere Laien, die als Missionare oder in anderen Funktionen kommen, fallen in diese Kategorie“, erklärte er. „Ich denke, dass in der katholischen Kirche wahrscheinlich die größte Anzahl dieser nicht-ministeriellen Visa innerhalb des Programms zu finden sind ... Wir haben Priester und Diakone, die als ministeriell definiert sind, und alle anderen fallen in die Kategorie der nicht-ministeriellen. Es ist also eine sehr bedeutende Auswirkung, die dieser ,nicht-geistliche‘ Anteil auf die katholischen Dienste im ganzen Land hat.“ Das Visa-Ende werde also auch Auswirkungen auf religiöse Berufungen haben, so Spicer weiter.
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