Der evangelisch-lutherische Bischof von Jerusalem, Sani Ibrahim Azar, hat die schwierige Lage der Christen in Nahost und mangelnde Unterstützung der Weltöffentlichkeit beklagt. Die Gläubigen kämpften am Ursprungsort des Christentums ums Überleben, so der 56-Jährige, der seit Januar der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land vorsteht, in seiner am Montagabend verbreiteten Osterbotschaft.
Zahlreiche Kriege und politische Unruhen überall auf der Welt ließen den Eindruck entstehen, dass die Welt die Christen im Nahen Osten vergessen habe. In Syrien stehe die Kirche vor einem baldigen Verschwinden, in Ägypten litten Christen unter Terror und Verfolgung und in Palästina halte der Rückgang der christlichen Bevölkerung angesichts der seit mehr als 50 Jahren andauernden Besatzung weiter an.
„Diejenigen, die zuerst die Auferstehung bezeugten, kämpfen darum, in der Stadt der Auferstehung zu bleiben. Aus diesem Grund fragen sich Christen in Nahost: Werden die Kirchen bald nur noch Museen sein? Wo ist die internationale Kirche?“, so Azar wörtlich. Ostern verkünde die Macht der Liebe über Hass, Leben über Tod und Befreiung über Unterdrückung und Besatzung, rief der im Libanon geborene Palästinenser die Christen in aller Welt dazu auf, sich für ihre Glaubensbrüder und -schwestern in Nahost einzusetzen.
DT/KNA
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