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Eichstätt: Bischof Hanke will Gläubige stärker an Finanzverwaltung der Diözese beteiligen

Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt fordert, die Gläubigen stärker an der Neuordnung der Finanzstrukturen zu beteiligen. Bischof Hanke begegnet dem Vorstoß mit Wohlwollen.
Eichstätt feiert 1100-Jahres-Jubiläum
Foto: Armin Weigel (dpa) | Blick durch ein Fenster der Willibaldsburg auf die Altstadt des bayerischen Eichstätt mit dem Dom.

Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt fordert von Bischof Gregor Maria Hanke eine Kommission aus sachkundigen, ehrenamtlichen Gläubigen auf Ebene des Bistums, die sich in die Neuordnung der Finanz- und Verwaltungsstrukturen einbringt. Dies machte er auf seiner Frühjahrsvollversammlung in Neukirchen deutlich. Der Finanzskandal habe gezeigt, dass eine gründliche Neuordnung der kirchlichen Finanz-, Führungs- und Verwaltungsstrukturen im Bistum überfällig ist, so der Diözesanrat in seinem Antrag. Bischof Hanke begrüßt diese Forderung: „Das ist Rückenwind für meine und unsere Ziele. Diese Idee der Kommission war ein gemeinsames Kind unserer vertrauensvollen Zusammenarbeit der letzten Wochen.“ Sie unterstütze die Zielrichtung der Transparenzoffensive des Bistums. Die Kommission sollte gemäß des Wunsches des Diözesanrates entsprechende Informations-, Anhörungs- und Mitwirkungsrechte bei der Gestaltung der Finanz- und Verwaltungsstrukturen der Diözese haben und so die breite und transparente Beteiligung aller Gläubiger bei der Verwendung kirchlicher Gelder auf diözesaner Ebene sicherstellen, äußerte sich der Eichtstätter Bischof.

Als weitere Reaktion auf die Finanzaffäre im Bistum Eichstätt adressiert der Diözesanrat einen Antrag an das Landeskomitee der Katholiken in Bayern zur Errichtung eines Landeskirchensteuerrates, der auf Landesebene bei der Verwendung kirchlicher Gelder mitwirken soll. Außerdem fordert das Gremium eine demokratischere Legitimierung der Diözesansteuerausschüsse. Bischof Hanke stellte sich bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrates auch den Fragen der Mitglieder rund um die Finanzaffäre im Bistum Eichstätt. Er bekräftigte seinen Entschluss zur rückhaltlosen Aufklärung der Vorfälle: „Ich will alles auf dem Tisch haben. Hier darf niemand geschont werden – auch ich nicht.“

Anfang Februar hatte die Diözese Eichstätt bekannt gegeben, dass gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Bistums und seinen Geschäftspartner Strafanzeige eingereicht wurde. Ihnen werden rechtswidrige Praktiken bei der Anlage des Diözesanvermögens vorgeworfen.

DT/pm

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