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Krankheit und Hunger breiten sich im Sudan aus

Menschenrechtler sind besorgt angesichts einer sich zunehmend verschärfenden humanitären Katastrophe.
Vertriebene erhalten Mahlzeit in Khartoum
Foto: IMAGO/Mohamed Khidir (www.imago-images.de) | Freiwillige Helfer einer Hilfsorganisation verteilen Mahlzeiten an Vertriebene in der sudanesischen Stadt Khartoum.

Vor einem Jahr, Mitte April 2023, begannen die brutalen Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und der Miliz Rapid Support Forces (RSF). Nach Angaben der UN und lokaler Quellen töteten die Milizen fast 16.000 Menschen. 8,2 Millionen sind auf der Flucht, darunter vier Millionen Kinder. Es ist die größte interne Vertreibungskrise der Welt, schreibt Caritas international.

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Bereits vor dem derzeitigen Konflikt haben hunderttausende Menschen aus dem Sudan Schutz in den Nachbarregionen gesucht. Durch die aktuelle Gewalt kommen täglich tausende neue Flüchtlinge hinzu. Besonders schlecht ist nach Angaben von Caritas international die Ernährungslage in den Gebieten, in denen der Krieg wütet – das sind Al Jazirah, Darfur, Khartum und Kordofan.

Schwere Krankheitsausbrüche, darunter Cholera

Weil die Produktion der wichtigsten sudanesischen Grundnahrungsmittel, Sorghum und Hirse, zurückgeht, rechnen Experten damit, dass sich die humanitäre Krise noch weiter verschärfen wird. Hinzu kämen aktuell schwere Krankheitsausbrüche, darunter Cholera. Zwei Drittel der sudanesischen Bevölkerung verfügten über keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung und drohten, lebensgefährlich zu erkranken.

Die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen UNHCR schätzt, dass angesichts der aktuellen Situation humanitäre Hilfe in Höhe von 210 Millionen Euro nötig wäre, um das Leid im Kongo zu lindern. Doch davon sind laut UNHCR aktuell nur 16 Prozent finanziert. Über 26 Millionen Menschen im Land benötigen dringend Hilfe.

„Seit dem Wiederaufflammen des Konflikts hat sich die Ernährungssituation der Kinder, die in die Gesundheitseinrichtungen von Aktion gegen den Hunger in Lushagala kommen, verschlechtert. Die Anzahl der aufgenommenen stark mangelernährten Kinder unter fünf Jahren hat sich seit November 2023 vervierfacht. Im Februar verzeichneten wir bis zu zehn neue Fälle von Kindern mit schwerer akuter Mangelernährung pro Tag“, erklärt Florian Monnerie, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in der Demokratischen Republik Kongo.  DT/chp

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