Zum Auftakt des Kongresses „Freude am Glauben“ hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer den Gläubigen eindringlich die Würde der Gotteskindschaft und den Wert des Lebens ins Gedächtnis gerufen. Beim Pontifikalamt im Regensburger Dom sagte er: „Wir betrachten jeden Menschen unabhängig von allem, was er macht oder denkt, als Gottes geliebtes Kind.“
Auch betrachteten Christen demnach jedes Kind als ein Wunder und ein Gottesgeschenk, welches das Lebens seiner Eltern zwar nicht einfacher, aber wärmer, reicher und sinnvoller mache. Jeder Mensch trage den Funken des Göttlichen in sich und könne Erfüllung erfahren. „Wir sind der Überzeugung, dass das menschliche Leben auch in Krankheit und Alter sinnvoll und schützenswert ist“. Voderholzer ermutigte zu einer viel größeren Wertschätzung der Familie: Die Kirche stehe mit großem Einsatz für ein „flächendeckendes Angebot an Beratung und Hilfe“, die in Not geratenen Müttern jede nur erdenkliche Unterstützung anbieten.
Augsburger Bischof Meier: Den Spieß umdrehen
Auch der Augsburger Oberhirte Bertram Meier fand klare Worte zum Lebensschutz. Im Hinblick auf die Forderung von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp nach einem flächendeckenden Angebot von Möglichkeiten, Ungeborene abzutreiben, erklärte der Bischof, anfangs habe er sich darüber geärgert, sich aber dann vorgenommen, den Spieß umzudrehen und sich nicht mehr zu ärgern: Er wolle bei sich selbst anfangen und einen Vorsatz fassen: Als Bischof wolle er sich für das Evangelium des Lebens einsetzen. „Wo es um Leben und Tod geht, gibt es keinen Kompromiss. Ein halbes Leben gibt es nicht“. Es sei allerdings, so Bischof Meier, „zu wenig, wenn sich nur einige Bischöfe und einige engagierte Frauen und Männer für den Schutz des Lebens einsetzten: Diese fühlten sich oft „wie einsame Johannesse in der Wüste“.
Wörtlich sagte der Augsburger Oberhirte: „Wir brauchen Sie, liebe Schwestern und Brüder! Machen Sie nicht nur den Mund auf, sondern zeigen Sie, dass Leben, auch wenn es menschlich gesehen schwierig werden könnte, oft zu einer großen Freude führt, wenn es ausgetragen wird“. Seine große Sorge sei, dass das Angebotsnetz für Abtreibungen Schule mache nach der Maxime „wie am Anfang, so am Ende“ und vielleicht aufgefordert werde, ein flächendeckendes Netz für assistierten Suizid einzurichten. „Gott möge es verhüten“ schloss Meier seine Überlegungen. DT/reg
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