Jürgen Goldstein, Philosoph, Universität Koblenz
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Jürgen Goldstein, Philosoph, Universität Koblenz
„Taylors Bedeutung für die politische Philosophie besteht nicht vorrangig in angebotenen Lösungen für die Konflikte der Moderne. Vielmehr kommt es auf die Diagnose der Aktualität eines Konflikts an, den Hegel gesehen, aber nicht bewältigt hat. Die Unversöhntheit von Rationalismus und Romantik, Wissenschaft und Weltbejahung, Ich und Selbst, Innerlichkeit und äußeren Werten, der Bruch also, der die Moderne zu spalten droht, ist die Aufgabe, die zu übernehmen Taylor uns anmahnt. Auch für den Fall, dass man seinem Neoromantizismus nicht zu folgen und seine Nähe zur religiösen Spiritualität nicht zu teilen vermag – die Bruchlinien der Moderne sind durch Taylors Denken deutlicher zutage getreten.“