„Sein ist das, was sich nur dem Wohlwollen offenbart“, schreibt Spaemann in „Glück und Wohlwollen“. Wenn man solche Sätze liest, ist man versucht zu denken: Das hört sich schön und geistreich an, aber so ganz ernst sollte man es nicht nehmen: eine fromme Übertreibung, die als Wunsch der rauen Wirklichkeit des Lebens gegenübersteht. In dieser Wirklichkeit geht das Wohlwollen oft unter, stattdessen setzt Rücksichtslosigkeit sich durch. Das Sein ist dem Wohlwollen feindlich gesinnt.
Würzburg
Credo: Erscheinung des Seins
Die Naturwissenschaften können Subjektivität niemals erforschen. Das Sein einer Person offenbart sich, so Spaemann, nur dem Wohlwollen.