Wer kann an Gott glauben ohne ein Bewusstsein, mit dem er zuverlässige religiöse Erfahrungen machen und sie auch mitteilen kann? Die Frage klingt abwegig, ist aber völlig normal in der englisch-amerikanischen Sprachphilosophie, die in Deutschland festen Fuß gefasst hat, auch wenn diese Denkweise noch gewöhnungsbedürftig ist. Wer kein mitteilbares Bewusstsein hat, bei dem steht es schlecht mit seiner Erfahrung. Für das je eigene religiöse Bewusstsein bedeutet das: Es bleibt nur die Privatreligion. Und genau das ist die Stoßrichtung dieser Philosophie. Hinter dieser Anschauung steht die Theorie Wittgensteins von den Sprachspielen. Nach ihm gibt es keine Erfahrung, die nicht durch Sprache vermittelt und bedingt ist, so dass der Gebrauch ...
Über Religion entscheidet die Sprachgemeinschaft
Atheismus in der Philosophie: Der amerikanische Philosoph Richard Rorty behauptet, dass religiöse Erfahrungen höchstens individuelle Bedeutung haben