Ein Priester muss sein ganz groß und ganz klein, vornehmen Sinns wie aus Königsgeschlecht, einfach und schlicht wie ein Bauernknecht, ein Held, der sich selbst bezwungen, ein Mensch, der mit Gott gerungen ...“ – diese ersten Zeilen eines mittelalterlichen Gedichtes haben auch heute nicht an Geltung verloren. In erster Linie führen sie uns vor Augen, dass es (aus eigener Kraft) unmöglich ist – damals wie heute – ein „perfekter Priester“ zu sein beziehungsweise ein solcher, der allen Menschen gefällt. Dies ist aber auch gar nicht notwendig, sondern wäre sogar verfehlt. Denn einem Priester sollte es nicht darum gehen, den Menschen zu gefallen, sondern Gott zu dienen und sich von ihm her senden zu ...
Ein Priester muss sein ganz groß und ganz klein ...
Die Priesterausbildung im Fokus des päpstlichen Lehramtes. Von Georg Dietlein