Popstars wie Lady Gaga oder Rihanna, die mit obszönen Gesten und Texten Karriere machen, junge Autorinnen, deren eigene erogene Zonen als wichtigste literarische Inspirationsquelle dienen, Allerweltsmenschen, die zwischen Büro und U-Bahn mit gewagten Ausschnitten und String-Tangas die voyeuristischen Grenzlinien neu auszutesten scheinen – viel spricht dafür, dass wir in einem Zeitalter der Schamlosigkeit leben, in welchem sich der moralische Verfall eindeutig durch kulturelle Zeichen und Moden kundtut.
Wenn Peinlichkeit die Schuld ersetzt
Moralischer Verfall zeigt sich in kulturellen Zeichen und Moden: Ulrich Greiner weicht in „Schamverlust“ einer Diagnose des Zeitgeistes aus. Von Stefan Meetschen