Die Sorge einer Nation um das Wohl anderer Völker kann keineswegs als „Kulturerbe der Menschheit“ gelten. Noch bis zum Anfang des vergangenen Jahrhunderts waren internationale Beziehungen generell von der Idee des Kolonialismus bestimmt: der Ausbreitung der eigenen Macht und der wirtschaftlichen Verbesserung des eigenen Staates. Papst Paul VI. muss in seiner Enzyklika „Über den Fortschritt der Völker“ von 1967 einräumen, dass „Entwicklungsarbeit“ leider keine ausschließlich rühmlichen Wurzeln hat. Inzwischen wird hingegen keine Regierung der „Ersten Welt“ auf ein Entwicklungsministerium verzichten, um bedürftigen Zonen in der Welt aufzuhelfen.
Operative Theozentrik
Die gängige Faszination durch Professionalität, Technik und Projekte in der kirchlichen Entwicklungsarbeit und internationalen Zusammenarbeit mit neuem Geist vitalisieren. Von Paul Josef Kardinal Cordes