Auch unter strengen Maßstäben zeigen die Texte des Zweiten Vaticanums einen vorbildlichen Umgang mit der Heiligen Schrift. Vor allem aber wollte man alte Ängste und Hemmnisse beseitigen. Man bejahte die modernen Methoden. So konnte man fruchtbares Wirken der Schätze der Bibel erwarten. Noch in den ersten Jahren meines Studiums (1960–1965) galt die Exegese als Hoffnungsträgerin für die ganze Kirche. Was ist daraus geworden? Jedenfalls in Deutschland wurden die Anregungen und Hoffnungen des Konzils zu einem weiteren starken Schub einer gnadenlosen Säkularisierung, so eben, „als gäbe des Gott nicht“. Wie kam es dazu?