Es waren gespenstische Szenen: Wenn in einem öffentlichen Gespräch der Name Aung San Suu Kyi fiel, drehten sich die Menschen auf dem Absatz um. Es könnte ja einer der allgegenwärtigen Spitzel mitbekommen, dass politische Gespräche geführt wurden. Die Angst hatte die Menschen noch vor einigen Jahren fest im Griff. Wie entspannt zeigt sich die Metropole Yangon heute. Aung San Suu Kyi, die wie eine Heilige verehrte Nationalheldin, ist heute so präsent wie vor ein paar Jahren die Spitzel. Poster, Kalender und T-Shirts mit ihrem Konterfei werden an jeder Straßenecke angeboten; ebenso wie ihre Bücher. Das bekannteste trägt einen programmatischen Titel: „Befreit von der Angst“. Im Zentrum um die Sule-Pagode herum befinden sich ...
Zwischen Hoffnung und Skepsis
Der Vielvölkerstaat Myanmar will sich aus der Umklammerung durch China befreien und sich dem Westen öffnen. Von Klemens Ludwig