Beim jüngsten CDU-Parteitag in Leipzig ist es wieder laut geworden: Das Missfallen christlicher Kreise an der Regierung Merkel. Schon von ihrem kulturellen Umfeld her erscheint die geschiedene Protestantin aus dem Osten kaum Führung nach christlichen Werten zu verkörpern. Auch Journalisten kritisieren Merkels „Wankelmütigkeit“ und ihre demonstrierte Bereitschaft, altbewährte Positionen zu räumen. Fehlende christliche Substanz und mangelnde Prinzipienfestigkeit zeige sich – so die Kritiker – gerade in allzu großer Flexibilität gegenüber dem Zeitgeist. Ist es nicht Ausdruck christlicher Wertorientierung, an Bewährtem auch dann noch festzuhalten, wenn es nicht mehr der Mehrheitsmeinung entspricht?
Kolumne: Christliche Werte neu buchstabiert
Von Professor André Habisch