Ein stabiler und leistungsfähiger Sozialstaat ist alles andere als selbstverständlich. Dieser lebt aus sozialmoralischen Quellen, die er selbst nicht garantieren kann und die nicht beliebig austauschbar sind. Wir sollten mit den kulturellen und religiösen Grundlagen unseres Zusammenlebens nicht fahrlässig umgehen, wenn der soziale Friede nicht in Gefahr geraten soll. Auch der weltanschaulich neutrale Staat sollte sich aktiv zu seinen Wertgrundlagen bekennen. Nichts anderes macht Bayern, wenn dort künftig in allen Landesbehörden Kreuze hängen sollen. Der Staat darf einen politisch belastbaren Gedächtnisraum fördern, solange er den Einzelnen nicht zu einem bestimmten Bekenntnis zwingt.
Kolumne
Wenn der Sozialstaat übergriffig wird ...
Wenn der Sozialstaat übergriffig wird ... Von Axel Bernd Kunze