Kevin Kühnert hat recht: Mehr Demokratie in großen Unternehmen wagen tut Not – aber gerade nicht durch einen Rückfall in abgedroschene Kollektivierungsfabelei. Mehr Aktionärsdemokratie ist vielmehr gefragt, schaut man auf die jüngsten Ereignisse bei so mancher Hauptversammlung der DAX-Konzerne. So hat wegen der desaströsen Übernahme von Monsanto die Mehrzahl der Aktionäre der Bayer AG dem Vorstand diesmal die Entlastung verweigert. Das kann (leider) zu Recht als ein beispielloser Akt in der Geschichte der deutschen Wirtschaft bezeichnet werden. Doch ein Hochamt der Wirtschaftsdemokratie war das nicht, denn die Abstimmung über die Entlastung ist rechtlich nicht bindend. Sie ist bloß eine Art Meinungsbekundung.
Kolumne
Teilhabe statt Sozialismus
Die Aktienkultur ist zu fördern, sodass sich mehr Menschen ans Produktivkapital trauen. Von Lars Schäfers