Ein wesentlicher Gedanke der katholischen Soziallehre ist die Subsidiarität. Grundlage ist die Vorstellung von der Würde jedes Menschen als dem Ebenbild Gottes. Das heißt, dass jeder Mensch grundsätzlich die Möglichkeit hat, im Rahmen seiner Möglichkeiten frei und eigenverantwortlich über sein Handeln zu entscheiden, im Guten wie im Bösen. Die Akzeptanz dieser Sichtweise erfordert Ambivalenzfähigkeit und Frustrationstoleranz, Eigenschaften, deren Wirkung auf die Handlungsweisen von Menschen die Bibel in einem schönen Beispiel zeigt: Der verlorene Sohn, der sofort wieder aufgenommen wird, obwohl er nicht die bürgerlichen Zuverlässigkeiten seines Bruders hat. Dies bedeutet ganz offensichtlich nicht, in die Beliebigkeit abzugleiten, ...
Kolumne: Christliche Personalführung
Von Maria Fischer