Nicht mehr Verurteilung, sondern Zusammenarbeit, nicht mehr Macht, sondern Dienst, nicht mehr Autorität, sondern Dialog kennzeichnen das Verhältnis der Kirche zur Welt. Das war die Botschaft des II. Vatikanischen Konzils in Gaudium et spes. Das Konzil betrachtet die Welt mit großem Wohlwollen. Für viele katholische Intellektuelle war die positive Sicht auf die Welt die Überwindung eines viele Jahrzehnte andauernden Ghetto-Komplexes. Sie war laut Jacques Maritain das Ende einer „manichäischen Verirrung“.
Kolumne: Die richtige Balance
Von Manfred Spieker