Die Börse fällte am Donnerstag ein fast vernichtendes Urteil: Um zeitweise sieben Prozent rutschte der Kurs der Deutschen Bank ab, nachdem der neue Co-Chef John Cryan am Morgen vor Journalisten den Abbau von neuntausend Stellen und die Streichung der Dividende für zwei Jahre angekündigt hatte. 145 Jahre nach seiner Gründung steht das größte deutsche Geldinstitut alles andere als gut da: Windige Geschäfte mit US-Hypotheken, manipulierte Referenz-Zinssätze, Umsatzsteuerbetrug mit CO2-Zertifikaten: die Deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren kaum einen Skandal ausgelassen. Seit 2012 haben die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten das Unternehmen 11,2 Milliarden Euro gekostet. Nun ist John Cryan als harter Sanierer angetreten.
Die Suppe auslöffeln
Der Sparkurs des neuen Vorstandschefs der Deutschen Bank wird Tausende den Job kosten. Mitarbeiter bluten für Fehler des früheren Top-Managements. Von Reinhard Nixdorf