Für die Amerikaner war es nur eine knappe Antwort wert: Guantánamo ist weiter notwendig. Ähnlich knapp wird das Thema morgen beim Gespräch zwischen dem amerikanischen Präsidenten Bush und der deutschen Kanzlerin Merkel behandelt werden. Die angelsächsisch-pragmatische Haltung wird in drei, vier Argumenten abgehakt. Es gehe darum, "sehr gefährliche Leute von der Zivilisation fernzuhalten"; der Zeitpunkt für eine Auflösung des Gefangenen- Lagers sei noch nicht erreicht; den mutmaßlichen Terroristen sei die Überprüfung ihrer Haftgründe durch ein Militärtribunal gewährt worden und das Rote Kreuz habe ungehindert Zugang zu den rund fünfhundert Gefangenen. Das war's. Frau Merkel wird das zur Kenntnis nehmen und nicht weiter nachbohren.