Gibt es an der Spitze des Staates, in der Politik und der mit ihr so untrennbar verwobenen Welt des Journalismus so etwas wie eine Ethik des Umgangs miteinander? Diese Frage stellt sich nun in Österreich angesichts des Suizids eines der prominentesten Protagonisten der innenpolitischen Kontroversen noch einmal verschärft. In der Nacht auf Freitag nahm sich ein Spitzenbeamter des Justizministeriums, der 60-jährige Christian Pilnacek, das Leben. Dass der hochbegabte Jurist polarisierte, würde in Österreich weder Freund noch Feind bestreiten. Gestritten werden aber muss offenbar darüber, warum eine von unterschiedlichen Seiten angeheizte Polarisierung tödlich enden musste.
Tod eines Top-Beamten
Ein Mann starb, die Kontroverse lebt weiter. Der tragische Tod eines österreichischen Spitzenbeamten führt wohl nicht zum Umdenken.
