Jetzt fehlt nur noch, dass Bankangestellte mit wehenden roten Fahnen durch die Straßen ziehen und Ökonomen bei ihren Fernsehprognosen die rechte Hand feierlich auf „Das Kapital“ von Karl Marx legen. Als sei die Sowjetunion nicht untergegangen, sondern bis heute ein leuchtendes Beispiel an ökonomischer Prosperität, propagieren Wirtschaftsexperten mit sorgenschwerem Gesicht die Planwirtschaft – wenn auch noch taktvoller Weise unter Vermeidung dieses Wortes. Der Staat muss helfen, bekennen geläuterte Marktwirtschaftler, so als sei darin irgendeine neue Idee verborgen. Hatte sich „der Staat“, nach dem nun alle flehend rufen, gerade zur Siesta zurückgezogen, während die Börsen und Banken brannten?