Von Stephan Baier Wenn, alle Jahre wieder, das Kommando „Alles Walzer!“ ertönt und sich die Fräcke und Roben in der Wiener Staatsoper im Dreivierteltakt drehen, wenn sich unter Fanfarenklängen die Schönen, die Reichen und jene, die beides gerne wären, im Scheinwerferlicht sonnen, wenn der Bundespräsident noch mehr als sonst Kaiser spielen darf und sich mit ordensgeschmückten Ehrengästen in der feinsten Loge ausstellt, dann ist Opernball. Dann schaut die Welt zu und darf sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlen, denen zufolge die Österreicher tanzen, wenn sie nicht gerade im Kaffehaus große Literatur schaffen oder Skirennen gewinnen. Baumeister Richard Lugner, der Jahr um Jahr eine sein eigenes Niveau noch unterbietende ...
Wiener Walzerseligkeit
In der Traumwelt der Vorurteile sind nur die Preise ganz real