Es ist ein historischer Moment: Etwa 50 Millionen wahlberechtigter Ägypter dürfen am kommenden Mittwoch und Donnerstag aus 12 Kandidaten – einer hat sich mittlerweile aus dem Rennen verabschiedet – einen neuen Präsidenten wählen, ungefähr sechs Millionen davon sind nach Schätzungen Kopten. Doch die ägyptischen Christen werden nicht als geschlossener Block abstimmen. Denn sie sind sich nicht einig, wer das geringere Übel ist. Kein einziger der Kandidaten ist Christ. Als Favorit der Gesamtbevölkerung gilt den neuesten Umfragen des Kairoer Ahram-Instituts zufolge Amr Mussa, der ehemalige Außenminister des gestürzten Staatspräsidenten Mubarak und langjährige Generalsekretär der Arabischen Liga.
Wen wählen Ägyptens Kopten?
Islamist oder Mubarak-Gefolgsmann: Die Christen am Nil sind vor den Präsidentschaftswahlen gespalten – Die koptische Kirche gibt sich neutral. Von Oliver Maksan