Von Stephan Baier Das war das Schöne an den Brüdern Grimm, an Karl May und George Bush: Die Welt war so klar, so durchschaubar, so geordnet. Da waren auf der einen Seite die Guten: Old Shatterhand, sein Blutsbruder Winnetou und ihre Freunde; auf der anderen Seite die Bösen: Santer vor allem (nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen EU-Kommissionspräsidenten gleichen Namens). Die Guten waren immer gut, damit unser Herz auf ihrer Seite sein konnte, und die Bösen waren stets richtig fies, damit wir mit ihnen kein Mitleid haben mussten. Denn das Finale ist grausam: Der Böse wird Opfer seiner eigenen Schlechtigkeit, der Gute triumphiert oder heiratet die Prinzessin. Falls auch der Gute stirbt (Winnetou etwa), dann formvollendet edel. Kaum ...
Was aber, wenn die Guten böse werden?
Unser Leben ist so kompliziert geworden, fast so sehr wie Weinbergschnecken essen