„Die Tötung des Fra Agostino nämlich steht außerhalb der Gerichtsbarkeit. Ich selbst habe sie mit meiner eigenen Hand vollzogen, da ich mich von seiner Verräterei überzeugt hatte und doch kein Gerichtsverfahren wünschen konnte; denn es ging um sehr heimliche Staatsdinge.“ So spricht der Großtyrann in Werner Bergengruens 1935 erschienenem Roman „Der Großtyrann und das Gericht“, einer Parabel auf die Diktatur. Der gar nicht so unsympathische Großtyrann sieht sich über dem Gesetz, seine Taten folglich „außerhalb der Gerichtsbarkeit“, während er selbst alle anderen auf die Probe stellt, bespitzelt, überwacht, am Ende belehrt und richtet.
Politik
Recep T. Erdogan
Der türkische Großtyrann. Von Stephan Baier