Die Sprache vieler Kirchenvertreter sei nicht mehr zeitgemäß, wurde bei der Wiener Diözesanversammlung beklagt. Mit Recht. Kaum jemand spricht heute Kirchenlatein, aber einige reden Theologendeutsch, andere süßliches Pastoralsoziologen-Deutsch, das auch kein Mensch versteht. Wie würde man das Delegiertentreffen im Stephansdom, das die einen „Apostelkonzil auf Wienerisch“, wieder andere „geschwisterlichen Dialog“ nannten, in heutiger Wirtschaftssprache bezeichnen? Als professionelles Motivationsseminar in gehobener Atmosphäre, bei dem die Mitarbeiter Dampf ablassen konnten und von einer geschickten Regie neu auf die Corporate Identity des Unternehmens eingeschworen wurden.