Es waren vollmundige Versprechen, mit denen die beiden großen Volksparteien im Bundestagswahlkampf im vergangenen Jahr Eltern mit Kindern ködern und sich zugleich ein familienfreundliches Image verpassen wollten. 35 Euro mehr Kindergeld versprachen CDU und CSU, gar 140 Euro die SPD. Dass die schwarz-rote Regierungskoalition ein halbes Jahr nach der Wahl unter Gedächtnisschwund leidet, es bei den Familien nicht mehr so eilig hat und nun eine geplante nur geringe Erhöhung des Kindergelds auf die lange Bank schieben will, zeigt, wie sehr den Volksparteien die Familien etwa im Vergleich zum wachsenden Heer der Rentner wert sind.
Leitartikel: Prioritäten korrigieren
Von Clemens Mann