Anders als im Jahr 2010, als schon einmal Missbrauchskrisen die Kirche erschütterten, und auch anders als Anfang des Jahrhunderts, als vor allem die entsprechenden Skandale in den Vereinigten Staaten zum Handeln zwangen, ist die aktuelle Debatte um sexuelle Vergehen von Klerikern an Schutzbefohlenen von zahlreichen Versuchen geprägt, das Thema Missbrauch für ganz andere Ziele zu instrumentalisieren. So meinte der bekannte Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, man brauche nun „eine Fakultativstellung des Zölibats für Diözesanpriester“. Außerdem müssten jetzt Frauen „mindestens zum Diakonat zugelassen werden“, aber auch eine Priesterweihe für Frauen ...
Leitartikel: Missbrauch als Waffe im Kirchenstreit
Mancher nutzt nun die Vergehen an Kindern und Jugendlichen durch Kleriker, um eine ganz andere Agenda zu befeuern. Das Beispiel von Zölibat und Homosexualität. Von Guido Horst