Zweimal hat der Vizekanzler die Bundeskanzlerin gefragt, ob es Hinweise auf Wirtschaftsspionage gibt. Zweimal hat er diese Information in die Öffentlichkeit gebracht, garniert mit dem Hinweis, er wolle nicht, dass die SPD in den „Sumpf“ mit hineingezogen werde. Deutlicher kann Distanzierung kaum ausfallen. Sigmar Gabriel will die möglichen politischen Folgen der BND-Affäre bei denen lassen, die seit zehn Jahren dafür verantwortlich sind, wie er es formuliert, also bei der Regierungschefin und der Union. Wenn dabei Angela Merkels Image als solide Sachwalterin deutscher Interessen einen Kratzer abbekäme, wäre das dem SPD-Chef mehr als recht.
Leitartikel: Koalition: Die Belastung steigt
Von Martina Fietz