Wieder einmal ist Franziskus an die Peripherie gegangen. Diesmal zog es den Papst zur kleinen katholischen Herde im orthodoxen Georgien und im muslimischen Aserbaidschan, zu einer vielfach marginalisierten, mitunter schüchternen Schar von Katholiken. Der Papst kam als Mutmacher und Seelsorger, als fürsorglicher Vater und mitfühlender Bruder. Er kam aber auch als Mahner und Warner: Die Katholiken warnte er nachdrücklich vor der Verweltlichung wie vor der Abschottung gegenüber einer oft befremdenden Mehrheitsgesellschaft. Die vielschichtigen und geschichtsbewussten Gesellschaften des Kaukasus warnte er vor zwei Gefahren, die angesichts der jeweiligen nationalen Nabelschau – noch nicht – auf dem Radar sind: vor Säkularismus ...
Leitartikel: Kaukasische Mahnworte
Von Stephan Baier