Es war die ganz große Bühne, die dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako am Freitag in New York geboten worden war. Auf Initiative des ständigen Mitglieds Frankreich sprach das Oberhaupt der mit Rom unierten chaldäischen Kirche vor dem UN-Sicherheitsrat über die Lage der Christen im Irak. Im Mittelpunkt seiner Ansprache stand aber nicht nur die Klage über die in ihrer Existenz bedrohte irakische Christenheit sowie anderer religiöser Gemeinschaften, beispielsweise der unglücklichen Jesiden. Der Patriarch der größten Einzelkirche des Landes versuchte vielmehr, Maßnahmen aufzuzeigen, die dem Schutz der verbliebenen Christen – vielleicht 300 000 – helfen und den im Gang befindlichen Exodus aufhalten würden.
Leitartikel: Die Rolle der Christen
Von Oliver Maksan