„Die größte humanitäre Katastrophe nach dem Zweiten Weltkrieg.“ Das war die Überschrift, die Franziskus über seinen Besuch auf Lesbos setzen wollte. Sichtlich bewegt trat der Papst beim Rückflug vor die mitreisenden Journalisten. Er hatte Trauer und Schmerz, tief sitzenden Ängsten und Nöten in die Augen geschaut. Noch vor jeder politischen Interpretation, die man seinen knappen, aber prägnanten Ansprachen auf der Ägäis-Insel geben könnte, noch vor jeder ökumenischen Bedeutung, die dieser Kurzbesuchs hatte, wollte Franziskus am Samstag mit Sicherheit einen Aspekt in den Vordergrund stellen, der ihm am wichtigsten ist: die menschliche Seite des Dramas, das sich seit Jahren zwischen Europa und dem Orient abspielt, das der ...
Leitartikel: Das Schicksal der Einzelnen
Von Guido Horst