Die Debatte über die Befreiung der katholischen Kirche in Italien von der nun wieder eingeführten Immobiliensteuer zeigt, dass der laizistische und anti-kirchliche Affekt in der italienischen Gesellschaft noch sehr lebendig ist. Zudem fällt sie in eine Zeit, in der das von der Regierung Monti geschnürte Sparpaket für Unmut sorgt. Denn dieses trifft die Rentner, die länger auf ihre Pensionen warten müssen, die Immobilienbesitzer, die Wohneigentum nun wieder versteuern müssen, und alle Konsumenten, die ab 2012 die steigende Mehrwertsteuer spüren werden. Da reichen ein paar Karikaturen in den Zeitungen, einige flotte politische Sprüche, ein aufwiegelnder Zeitungskommentar, um eine Neiddebatte loszutreten.
Kommentar: Propaganda von Heißspornen
Von Guido Horst