Hans Küng betrachtet sich neben Papst Benedikt XVI. als den weltweit einzigen noch voll aktiven Konzilstheologen, quasi als einen Garanten konzilsväterlichen Willens, wenn er den Weltepiskopat nun zum offenen Widerstand gegen den Papst auffordert. Die Vorstellung an eigenmächtige bischöfliche „Reformen“ und ein neues Konzil berührt emotional aufgewühlte Gemüter in diesen Tagen zweifellos angenehm. Und Küng wirkt entschlossen, Gefühlshaushalte statt Gehirne zu füttern. In einem wirren Stakkato von Unwahrheiten und Unterstellungen verreißt der Pensionär das Pontifikat seines ehemaligen Kollegen Joseph Ratzinger. Mit der Entschlossenheit des Fanatikers blendet Küng Fakten aus, die nicht ins diffamierende Bild passen.