Politik ist ein kompliziertes Geschäft. Andauernd muss, wer nicht nur kandidieren, sondern auch einmal gewählt werden will, den Bürgerinnen und Bürgern nach dem Mund reden. Was – ein flexibles Rückgrat vorausgesetzt – keine allzu schwere Übung ist. Das Problem ist nur: Bürger und Bürgerinnen gibt es in Deutschland zurzeit noch viele. Nicht einmal Alkohol- und Kaffeeikern wäre es möglich, jeden Stammtisch und jedes Kaffeekränzchen in einem Wahlkreis zu besuchen, um herauszufinden, was potenzielle Wähler und Wählerinnen so denken. CSU-Chef Seehofer hat aus dieser Not eine Tugend gemacht. Mag der eine oder die andere ruhig denken, der Seehofer mache sich zum Horst, wenn er politische Positionen wechsle wie andere die Unterwäsche.
Glosse: Lob zur rechten Zeit
Von Stefan Rehder