So viele Rosen hatten Opposition und Medien Josef Pröll noch nie gestreut: Alle Kritik an seiner Rolle als Finanzminister Österreichs, als Vizekanzler einer rot-schwarzen Koalition, als Chef der bürgerlichen ÖVP schien plötzlich vergessen, als der erst 42-Jährige am Mittwoch, kaum von einem beidseitigen Lungeninfarkt genesen, seinen vollständigen Rückzug aus der Politik verkündete. Vergessen waren die blamabel falschen Personalentscheidungen, vergessen die in Ankündigungen steckengebliebenen Reformen. Auch kirchlicherseits: Kardinal Christoph Schönborn würdigte Pröll als großen Politiker und aufrichtigen Christ.
Führungswechsel in der Krise
Österreichs Christdemokraten unter neuem Vorsitz – ÖVP aktuell auf Platz 3. Von Stephan Baier