Schon lange ist die Türkei tief in den Krieg um eine Neuordnung Syriens verstrickt. Nicht nur, weil das Land 1,8 Millionen Flüchtlingen aus Syrien Zuflucht gewährt hat – zwanzig Mal so vielen wie Deutschland. Vor allem jedoch kämpft Ankara in Syrien einen Mehrfrontenkrieg: Früher als andere hat Erdogan auf den Sturz des Assad-Regimes gesetzt, doch auf jeden Fall will er verhindern, dass sich im Norden Syriens ein PKK-naher Kurdenstaat bildet, der dann zum Nukleus einer großkurdischen Staatsvision und – nach den Kurdengebieten im Nordirak – zu einem weiteren Rückzugsgebiet für PKK-Terroristen werden könnte.
Erdogan zielt auf Neuwahlen
Der türkische Präsident positioniert sich als starker Verteidiger des Vaterlands. Von Stephan Baier