Herr Professor Müller, 1992 endete die UN-Konferenz in Rio de Janeiro mit einer regelrechten Aufbruchstimmung. Mittlerweile ist davon nichts mehr zu spüren. Hat sich die Situation der Welt verbessert oder steuern wir weiter auf einen Öko-Kollaps zu? Ohne den „Erdgipfel“ in Rio 1992 wäre die ökologische Lage sicher noch viel schlechter. Die Klimarahmenkonvention und das Artenschutzabkommen waren wichtige und notwendige, aber keineswegs ausreichende Schritte. Wir steuern tatsächlich weiter auf einen Öko-Kollaps zu, der schon heute die Ärmsten der Armen trifft. Denn sie sind abhängig von natürlichen Ressourcen wie sauberes Trinkwasser aus dem Bach oder Regenfälle für die Felder. Da die reichen Länder den ärmeren Ländern nicht ...
Die Armen im Blick behalten
Johannes Müller, Leiter der Misereor-Delegation bei der UN-Konferenz Rio+20, erwartet wenig bindende Beschlüsse. Von Clemens Mann